Streik, Verdi, Tübingen | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

"Heute ist kein Arbeitstag, sondern Streiktag" - Uniklinikum Tübingen im dreitägigen Streik

Stand: 01.07.24 15:29 Uhr

Die Gewerkschaft ver.di hat das Personal des Tübinger Uniklinikums erneut zu einem Warnstreik aufgerufen. Seit Montag und bis einschließlich Mittwoch sollen die Mitarbeiter ihre Arbeit niederlegen. Wie der erste Tag verlief und was die Gewerkschaft für das Personal fordert, das haben wir für Sie zusammengefasst.


Rund 4000 Menschen arbeiten an den Tübinger Unikliniken, kurz UKT. Einige von ihnen waren dem Aufruf der Gewerkschaft gefolgt und sind am Montag auf die Straße gegangen. Vor Ort waren nicht nur Pfleger, sondern unter anderem auch die Psycho- und Physiotherapeuten sowie Ärzte aus der HNO-Abteilung.

"Die Beschäftigten der Uniklinik Tübingen sind heute und in den nächsten zwei Tagen noch im Streik. Diese fordern, dass es eine Lohnerhöhung gibt von 11 Prozent, mindestens 500 Euro", so Madeleine Glaser, stellvertretende ver.di-Bezirksgeschäftsführerin Fils Neckar-Alb.

Darüber hinaus fordern sie unter anderem einen Belastungsausgleich, wenn Beschäftigte am UKT drei Tage in Folge unterbesetzt arbeiten müssen. Und:"Diese fordern, dass es eine Lohnerhöhung gibt von 11 Prozent, mindestens 500 Euro und um ein Zukunftspaket, nämlich fünf Lebensphasentage, um zum Beispiel früher in Rente gehen zu können."

Vor allem Azubis und junge Beschäftigte seien ratlos, man würde sich nicht genug um die Lernenden kümmern. Im Allgemeinen sei die Ausbildungsqualität ins Stocken geraten, so Glaser. Hier müsse man mehr Aufklärungsarbeit leisten.

Desweiteren macht sie klar: "Wir haben einen eklatanten Fachkräftemangel in der Pflege, aber auch in ganz anderen Bereichen in der Uni in Tübingen und das wollen wir mit dem Zukunftspaket entgegentreten."

Lena Mayr, Personalratsvorsitzende des UKT, ergänzte, dass man den Beruf des Pflegers auch finanziell attraktiver gestalten müsse.

"Die Lebensqualität in Tübingen ist überdurchschnittlich hoch, es ist hier eine schöne Stadt zu leben und hier zu arbeiten, man muss aber auch dazu sagen, es beinhaltet auch extrem hohe Mietpreise, die Kollegen müssen ihren Alltag von ihrem Gehalt bestreiten können, insofern ist es wichtig, dass wir Entgeltsteigerungen haben", so Mayr. Das machten auch die Streikenden immer wieder deutlich.

Die nächsten drei Tage sollen entscheiden, wie es weitergeht. Falls es zu keiner Einigung kommen soll, sind weitere Streiks in Zukunft nicht ausgeschlossen. „Heute ist kein Arbeitstag, sondern ein Streiktag" heißt es nun bis Mittwoch. Die Notfallversorgung von Patienten sei dennoch nicht gefährdet. Jedoch könne es zu längeren Wartezeiten für Patienten kommen.

WERBUNG:



Seitenanzeige: