„Holz zum Klingen bringen" - das war das diesjährige Motto des 7. Schwörer Umweltschecks. Die Sechstklässler der teilnehmenden Kooperationsschulen hatten die Aufgabe, im Unterricht ein Instrument oder eine mobile Klanginstallation aus Holz anzufertigen.
Ihre Werke mussten sie jetzt vor einer Jury präsentieren. Diese bestand unter anderem aus Oberbürgermeister Thomas Keck, IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Epp sowie SchwörerHaus-Geschäftsführer Johannes Schwörer.
Das Besondere am diesjährigen Umweltscheck: Er wurde im Rahmen der Klimapartnerschaft zwischen SchwörerHaus und der Württembergischen Philharmonie Reutlingen verliehen.
"Die Klimapartnerschaft geht ein Jahr lang. In dieser Zeit motivieren wir uns gegenseitig in Bezug auf Klimaschutz und Umweltschutzbemühungen", erklärt Bianca Loock-Hummel, die Ausbildungsleiterin bei SchwörerHaus. In der Vergangenheit waren beispielsweise Energiescouts von Schwörer bei der WPR und haben geschaut, wie das Orchester seinen ökologischen Fußabdruck verringern kann.
Die Gemeinsamkeit der beiden Kooperationspartner sei das Holz; das brauche man sowohl für Instrumente als auch für Fertighäuser. Deswegen spiele vor allem das Thema Nachhaltigkeit für beide Partner eine große Rolle. Das zeigte sich auch an den Regeln, die die Schüler beim Bau des Instruments beachten mussten.
"Hier war es wichtig, dass die Nachhaltigkeit im Vordergrund steht. Die Schüler haben geschaut, wo das Holz herkommt und darauf geachtet, möglichst wenig Material zu verschwenden", so SchwörerHaus-Azubi Sema Peker, die den Wettbewerb mitorganisiert hat.
Mit ihren selbstgemachten Instrumenten und Klanginstallationen sind die Schüler schließlich vor die Jury getreten. Anhand von Fotos und Plakaten haben sie zuerst ihre Herangehensweise erklärt und anschließend der Jury etwas vorgespielt.
Der Kreativität waren dabei keine Grenzen gesetzt. So hat zum Beispiel die Klasse 6a von der Werdenbergschule Trochtelfingen eine Klangleiter gebaut. Sie erinnert optisch an eine normale Leiter, besteht jedoch aus Holz, das die Schüler im Trochtelfinger Wald gesammelt haben. Mit Hilfe von Stöcken wird eine Melodie auf der Leiter gespielt.
Nach Vorspiel und Präsentation werden die Instrumente dann von der Jury bewertet: "Es ist ein sehr vielschichtiger Bewertungsbogen gewesen. Die Nachhaltigkeit des Materials hat eine sehr große Rolle gespielt, aber natürlich auch der Klang und die Individualität. Die Bewertung fiel mir wirklich schwer, es hat richtig Hirnschmalz verbraucht", berichtet Oberbürgermeister Thomas Keck.
Groß war die Freude am Ende bei der Klasse 6b vom Gymnasium Gammertingen: Sie konnten sich den ersten Platz beim 7. Schwörer Umweltscheck sichern – inklusive 1.000 Euro für die Klassenkasse. Mit ihrer Klanginstallation „Retroklara" konnten sie die Jury überzeugen. Sie besteht aus verschiedenen Instrumenten, wie z.B. Regenmacher, Trommel und Klavier.
"Wir können es noch gar nicht richtig fassen, dass wir gewonnen haben. Wir haben echt lang für unsere Instrumente gebraucht, aber der Gewinn zeigt, dass es sich gelohnt hat", berichtet Schülerin Jana.
Auch beim Thema Nachhaltigkeit konnte das Gammertinger Gymnasium punkten: "Ich habe Holzdeko von meiner Mama verwendet. Außerdem habe ich meinen Opa gefragt, weil der selbst Holz macht. Manche Sachen sind aber auch gar kein Holz, wie zum Beispiel alter Reis, den man zwar nicht mehr essen, aber trotzdem noch für unser Projekt verwenden konnte", erklärt Danica, die ebenfalls Teil der Gewinnerklasse ist.
Die Klanginstallation scheint der Jury gefallen zu haben. So zeigte sich zum Beispiel Cornelius Grube, Jurymitglied und Intendant der WPR, beeindruckt von „Retroklara": "Am Siegerteam hat mich überzeugt, dass sie ihre Ideen kreativ umgesetzt und ihr Projekt sehr gut präsentiert haben. Außerdem haben sie selbstständig ein kleines Musikstück einstudiert und überzeugend vorgespielt."
Unabhängig von der Platzierung hatten wohl alle Schüler viel Spaß beim Bau ihrer Instrumente und konnten gleichzeitig so einiges lernen. Für die Klimapartnerschaft zwischen SchwörerHaus und der Württembergischen Philharmonie ist das aber noch nicht das Ende. Für den Herbst sei zum Beispiel noch eine Baumpflanzaktion geplant.
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