Das evangelische Gemeindehaus in Gönningen. Hier probt der Gönninger Gospelchor. Und gerade wird ein ganz besonderes Lied einstudiert. Denn ein Mitglied des Chores, Johanna Herdtfelder-Horle, hat es selbst geschrieben. Und es ist nicht ihr erstes.
"Also, ich habe schon viele Lieder geschrieben, früher auch so für mich alleine, dann für eine Band und für den Chor habe ich dann auch schon mal eins geschrieben, allerdings auf Englisch, und was jetzt eben neu war, eben mal ein deutsches Lied zu schreiben", sagt Johanna Herdtfelder-Horle.
Chorleiter Klaus Rother leitet den Gönninger Gospelchor schon seit fünfundzwanzig Jahren. Hat deshalb auch schon den Sängerring verliehen bekommen. Dass ein Mitglied für den Chor einen eigenen Song schreibt, ist für ihn schon etwas besonderes. "Es gibt Arrangements, die von vielen Chören gesungen werden, und es gibt aber auch so kleine Juwelen, die es eben nur hier gibt, und da zählt das Stück von Johanna dazu, und abgesehen davon, dass ich es großartig finde, dass wir dieses Geschenk haben von einem eigenen Stück im Chor, finde ich es einfach auch einen total coolen Song", so Rother.
Insgesamt umfasst der Chor etwa 55 Stimmen, davon rund 20 Männerstimmen. Für Frauen gibt es derzeit einen Aufnahmestopp und eine Warteliste. So groß ist das Interesse. Viele schätzen die Gemeinschaft, aber auch die Tatsache, dass hier alle Altersgruppen zusammen kommen können.
"Aber ich glaube, was es so unterscheidet, zum Beispiel im Vergleich zum Sportverein, wenn man in den Sportverein geht, ist einfach noch mal der Faktor Klang und Klang erleben, der kommt beim Chor noch dazu, dieses gemeinsame sich im Sound wohlfühlen, wenn er mal schön klingt und so, das sind schon besondere Erlebnisse, die glaube ich das Chorleben besonders machen", sagt Klaus Rother.
Aber Singen, das ist auch harte Arbeit. Wie in jedem Chor und wie im Sport auch stehen am Anfang die Aufwärmübungen. "Die erste Viertelstunde, zwanzig Minuten, das ist wie mit jedem anderen Ding auch, was man tut, es ist immer schön, sich aufzuwärmen, und so ist es auch für die Stimme nötig, so ein bisschen zu lockern, ein bisschen zu spüren: Wie fühlt sich das heute an? Und wie fühlt es sich auch in der Gemeinschaft an?" so Rother.
Der Lohn für die harte Arbeit sind öffentliche Auftritte, wie beispielsweise hier am ersten Tulpensonntag. Sie bieten die Gelegenheit, auf etwas hinzuarbeiten, zu zeigen, was man gelernt hat und die Proben nicht als reinen Selbstzweck zu betrachten.
Klaus Rother: "Beim Singen kommt es auf gemeinsames Harmonieren an, würde ich mal sagen, beim Singen im Chor. Beim Singen für sich spielt natürlich auch die körperliche Arbeit eine große Rolle, der Atem, das Körperempfinden und ich glaube auch einfach die Lust zu Tönen."
Und es ist diese Lust zu Tönen, die Voraussetzung ist, im Chor mitzumachen. Chorleiter Klaus Rother ist jedenfalls davon überzeugt: Jeder, der sprechen kann, kann auch singen.
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