Francis Prevost war lange als Missionar und später als Erzbischof von Chiclayo in Peru tätig. Er besitzt auch die peruanische Staatsangehörigkeit. Im Vatikan galt er als Vermittler zwischen konservativen Kräften und Reformbefürwortern.
Weißer Rauch und bewegende Worte
Am Donnerstagabend um kurz nach 18 Uhr stieg weißer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle auf – das Signal, dass sich die 133 wahlberechtigten Kardinäle mit der nötigen Zweidrittelmehrheit auf einen neuen Papst geeinigt hatten. Nur vier Wahlgänge waren dafür nötig. Auf dem Petersplatz jubelten mehr als 15.000 Menschen, während die Glocken des Petersdoms läuteten.
Kurz darauf trat Leo XIV. auf die Mittelloggia des Petersdoms und sprach seine ersten Worte als Papst: „Friede sei mit euch." Er dankte seinem verstorbenen Vorgänger Franziskus und betonte, er sei vor allem Christ und Bischof. Seine Botschaft: Frieden und Dialog – ohne Angst. Er wandte sich zunächst auf Italienisch an die Menge, dann auf Spanisch, der Sprache seiner langen Missionsjahre.
Auf den Balkonen des Petersdoms hatten sich die Kardinäle versammelt, die Prevost gewählt hatten. Viele winkten der jubelnden Menge zu und zeigten sich sichtlich bewegt.
Ein historisches Konklave
Das Konklave hatte am Mittwochnachmittag begonnen. Die Kardinäle waren seither strikt abgeschottet, auch in den Pausen und nachts. Schon am ersten Abend war schwarzer Rauch aufgestiegen, und auch am zweiten Tag gab es mittags noch keine Einigung. Doch am Abend fiel die Entscheidung – schneller als bei der Wahl von Franziskus im Jahr 2013.
Reaktionen aus aller Welt
Die Wahl Leo XIV. löste weltweit Reaktionen aus. US-Präsident Donald Trump gratulierte dem neuen Papst auf seiner Plattform Truth Social. Es sei „aufregend" und eine „große Ehre" für die USA, erstmals den Papst zu stellen, so Trump. Er freue sich auf ein Treffen mit Leo XIV. und sprach von einem „sehr bedeutenden Moment".
Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen beglückwünschte Leo XIV. und äußerte die Hoffnung, dass sein Pontifikat „von Weisheit und Stärke" geprägt sein werde. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) gratulierte ebenfalls herzlich und nannte den Papst „einen Anker für Gerechtigkeit und Versöhnung".
Nachfolge und Ausblick
Leo XIV. tritt die Nachfolge von Papst Franziskus an, der am Ostermontag im Alter von 88 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben war. Franziskus hatte die katholische Kirche über zwölf Jahre geführt. Nun blicken Katholiken weltweit gespannt auf den neuen Pontifex: Wird er den Reformkurs fortführen oder einen traditionelleren Weg einschlagen?
Bedeutung des Papstamtes
Nach katholischer Lehre ist der Papst Nachfolger des Apostels Petrus, Stellvertreter Christi auf Erden, Bischof von Rom und Staatsoberhaupt des Vatikanstaats. Seine weltliche Macht ist begrenzt – seine moralische Autorität jedoch groß.
Die nächsten Termine
Am Sonntag wird Leo XIV. erstmals das traditionelle Angelus-Gebet auf dem Petersplatz leiten. Die feierliche Amtseinführung mit zahlreichen Staatsgästen ist für nächste Woche geplant. Zuvor wird der neue Papst seinem Vorgänger wohl noch an dessen Grab in der Kirche Santa Maria Maggiore in Rom die Ehre erweisen.
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