WG für Ältere, Tübingen-Hirschau | Bildquelle: RTF.1

Tübingen-Hirschau:

Wohnen im Alter - In Tübingen-Hirschau entsteht eine neue WG für Ältere

Stand: 25.07.19 16:45 Uhr

"Einen alten Baum verpflanzt man nicht" - so heißt es in einem bekannten Zitat. Dennoch kommen viele ältere Menschen nicht umhin, ihre eigenen vier Wände im Alter zu verlassen. Damit sie nicht auch noch die eigene Stadt verlassen müssen, sollen in Tübinger Stadtteilen einige neue Pflege- und Wohngemeinschaften für ältere Menschen entstehen. Den Anfang machte Hirschau.


Wie kann ich im Alter wohnen? Genau das fragten sich zahlreiche Interessierte, die zur Informationsveranstaltung in den Hirschauer Gemeindesaal gekommen waren. Eine Idee, die die Beteiligten diskutierten, war die Alters-WG. Altersforscher Professor Ulrich Otto und seinen Mitstreitern war aufgefallen, dass ältere Menschen, sollten sie im Alter pflegebedürftig werden, keine Möglichkeit haben weiter in Hirschau zu wohnen.

Um dies zu ermöglichen, hat eine Baugruppe, gemeinsam mit dem dem Wohlfahrtswerk Baden Württemberg im Verlauf der letzten zwei Jahre eifrig geplant und gebaut. Im Gartenbereich der Christuskirche entsteht nun ein Gebäude. Im Erdgeschoss werden die barrierefreien Räume der Pflege-WG Platz finden. Darüber sollen Geflüchtete ein Zuhause bekommen. Bezugsfertig werden die Räumlichkeiten wohl im Januar 2020 sein.

Altersforscher Ulrich Otto beschreibt die geplante WG als Wohnung mit privaten (Schlaf-) Zimmern, einem großzügigen Gemeinschaftsbereich und einem schönen Außenbereich.

Was die Pflege-WG von der Unterbringung in einem klassischen Pflegeheim unterscheidet erklärte Norbert Mätzke vom Wohlfahrtswerk Baden-Württemberg.

Bei der Pflege-WG gehe es darum, dass das Leben und nicht die Pflege im Vordergrund stehe sondern das gemeinschaftliche Wohnen der pflegebedürftigen Menschen. Dennoch wird in den WGs  gute pflegerische Betreuung gewährleistet.

Das bedeutet auch ein möglichst hohes Maß an Selbstbestimmung für die Bewohner. Sie entscheiden beispielsweise gemeinsam, was gekocht wird, und anstelle dauerhaft anwesender Pflegekräfte bekommen sie, wenn notwendig, Alltagsbegleiter zur Seite gestellt. Günstiger als die Unterbringung in einem Pflegeheim ist der Einzug in die Pflege WG allerdings nicht.

So belaufen sich die vorläufigen Kalkulationen auf einen Betrag von ca. 2.900 Euro monatlich. Wenn die finanziellen Mittel eines WG-Bewohners nicht ausreichen gibt es natürlich auch Möglichkeiten der Unterstützung. Weitere Informationen zu Hilfeleistungen des Landkreises Tübingen, aber auch zum WG Leben im Allgemeinen gibt es dann am 2. Oktober bei der nächsten Informationsveranstaltung im Hirschauer Gemeindesaal.

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