Die Jubiläumsfeierlichkeiten zum 40jährigen Bestehen der Stadthalle dagegen mussten ausfallen, sollen aber im kommenden Jahr nachgeholt werden. Außerdem werden 2022 auch große Namen in Balingen erwartet – sofern die Pandemie es zulässt: Beim großen Open Air auf dem Marktplatz kommen voraussichtlich Max Giesinger, Roland Kaiser, Santiano, BAP und Lea.
Doch ein noch größeres Ereignis im Jahr 2023 wirft seine Schatten voraus: die Gartenschau. Gegenüber des Zollernschlosses soll das Eyachufer der Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Und am Jugendhaus entsteht ein Aktiv-Park mit Skater-Anlage und Beachvolleyballfeldern. Überhaupt will die Stadt das Gelände entlang von Eyach und Steinach attraktiv machen – und zugleich für Hochwasserschutz sorgen. „Die Eyach ist ein Gewässer erster Ordnung, das aber zu 90 % vom Jahr sehr friedlich und sehr harmlos daher kommt, aber natürlich auch innerhalb kürzester Zeit sehr, sehr stark anschwellen kann, Überschwemmungen bringt, wenn entsprechende Wassermassen kommen", so Reitemann. „Und da geht es auch darum, Hochwasserschutz zu betreiben, und auch das ist Teil des Gartenschaugeländes oder der Gartenschauaufgabe."
Während die Baumaßnahmen für die Gartenschau gut vorankommen und im Zeitrahmen sind, gilt es jetzt auch darum, im kommenden Jahr die ersten Dauerkarten zu verkaufen, ein Ausstellungskonzept zu erstellen und das Begleitprogramm vorzubereiten. „Es geht ja darum, auf der Gartenschau werden ja in den 143 Tagen um die 1000 Veranstaltungen insgesamt stattfinden", sagte Reitemann. „Die müssen natürlich alle organisiert und eingetütet werden."
Corona hat natürlich auch in Balingen das Jahr 2021 geprägt – sei es wie durch Testangebote oder durch Impfaktionen. Oder auch beim städtischen Haushalt. Trotz und ein bisschen auch wegen der Pandemie war dieser erfreulicher als zunächst veranschlagt. Aus einem ursprünglich erwarteten Vier-Millionen-Defizit wurde am Ende eine schwarze Null. „Das heißt, wir haben uns insgesamt um 4 Millionen Euro verbessern können", so Reitemann. „Zum einen sind die Einnahmeausfälle nicht ganz so groß ausgefallen, wie wir befürchtet hatten, viele Betriebe konnten doch weiterarbeiten." Auf der anderen Seite kam das Ausfallen vieler kultureller Veranstaltungen den städtischen Finanzen zugute. Denn so sparte sich die Stadt einiges an Zuschüssen. 2022 rechnet die Stadt noch mal mit einem Defizit, 2023 soll es dann besser werden.
Wie die Stadt und ihre Ortschaften in Zukunft aussehen sollen, ist derzeit Thema eines Stadtentwicklungsprozesses. „Da haben wir dieses Jahr begonnen 2021 mit den Ortschaften draußen, mit den Ortschaftsräten, Ortsvorstehern und der Bürgerschaft aus den Ortschaften durchzugehen: Wie soll Balingen im Jahr oder auch die Ortschaft im Jahr 2035 dann aussehen? Was sind da für Entwicklungsschritte zu machen?"" sagte Reitemann. Dieser Prozess soll im Jahr 2022 fortgeführt werden. Unter Einbezug der Bürgerschaft. Doch das muss warten, bis es keine oder kaum coronabedingte Einschränkungen mehr gibt.
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