Spenden beim Wollkorb Pfullingen | Bildquelle: RTF.1

Pfullingen:

Spenden-Adventsmarkt beim Wollkorb

Stand: 02.12.25 10:09 Uhr

Flauschige Schals und dicke Strickmützen gibt es dieses Jahr beim Wollkorb in Pfullingen nicht nur zum Selbermachen. Ein Adventsmarkt für einen guten Zweck lädt Besucher in das Wollfachgeschäft ein. Wir haben uns mit Besitzerin Daniela Körner getroffen und ihren langen Weg zum eigenen Laden, sowie ihre Pläne für die Adventssaison besprochen.

Aus dem Stuttgarter Raum, von der Nordseeküste, sogar aus Kanada kommen Kunden nach Pfullingen, um in einem kleinen Wollladen in der Marktstraße einzukaufen. Hier finden sie Knäuel aus aller Welt, mit allen Eigenschaften, die man sich vorstellen kann. Auch Daniela Körner kommt von weit her, wenn auch nicht ganz so weit wie einige ihrer Gäste. Ihre Reise startete vor fast 30 Jahren in Berlin.

"Mein Mann hat hier bei Bosch gearbeitet, wir haben uns in Irland kennengelernt und irgendwann war dann die Frage: Pendeln wir zwischen Berlin und Reutlingen weiter hin und her oder was machen wir?", berichtet Körner. "Ich war Erzieherin und hab dann gedacht: „Okay, Kinder gibt es überall, ab nach Reutlingen."

Seit 1999 lebt sie jetzt schon hier. Nach vielen Jahren der Arbeit mit Kindern merkte sie irgendwann, dass sie einen Karrierewechsel nötig hatte. Erst im Pandemiejahr 2020 wurde ihr klar, was sie wirklich tun wollte. So kam es zum Wollkorb, einem Laden, in dem sie Produkte anbieten konnte, die sie als enthusiastische Strickerin selbst schon immer wollte.

"Dann hab ich überlegt: Okay, wenn du das machen wolltest, was würdest du gerne für Wolle drin haben? Und bin da drauf gekommen, dass die meisten Garne, die ich verstricken wollte, nicht zu haben sind in den Läden. Ich wollte möglichst plastikfreie haben, ich wollte Bio-Ware haben, ich wollte möglichst hochwertige Ware haben und ich wollte sie anfassen können, bevor ich sie verarbeite."

Trotz Komplikationen in den ersten paar Monaten gelang es Körner schnell, eine Stammkundschaft aufzubauen, mit der sie auch regelmäßig gemeinsam im Laden strickt. Als sie im Advent mit ihrem Laden etwas wohltätiges tun wollte, konnte sie sich direkt an diese loyalen Stammgäste wenden.

"Zu Anfang hab ich dann gesagt: Liebe Leute gebt mir eure Maschenproben, das sind immer so 10x10 Wollquadrate. Wenn man was Neues strickt, misst man daran aus, wie viele Maschen man braucht. Und daraus hab ich Patchwork-Decken zusammengesetzt, die ich dann ans Elisabeth-Zundel-Haus gegeben habe."

Dieses Jahr fragte Körner bei ihren Kunden an, ob sie selbstgestrickte Kleidungsstücke beisteuern könnten. Ein Teil des Gewinns sollte wieder an des Elisabeth-Zundel-Haus gehen, das Frauen in Wohnungsnot unterstützt, der andere Teil an die Strickenden selbst.

"Ich war platt", gesteht sie. "Ich war wirklich platt. Ich habe drei solcher Unterbettkommoden voller Spenden bekommen. Mützen, Schals, Handschuhe, Socken, Kinderkleidung, Einkaufstüten, Wollbeutel. Alles mögliche. Und alle haben gesagt: 'Nein, wir wollen nichts dafür haben, verkauf das.'"

Am Donnerstag startet der Spendenmarkt. Das große Finale wird die Versteigerung einer Decke aus Wollresten am Nikolausabend, das Resultat von 6 Wochen Strickarbeit. Über kleine Zettel können Gebote jetzt schon im Laden abgegeben werden, das Mindestgebot liegt bei 100 Euro. Wie auch bei den anderen Strickgütern gehen alle Erlöse an die Nothilfe.

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